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Finanzlexikon: aequivalenztausch

aequivalenztausch

Der Äquivalenztausch ist ein Tausch bei dem eine der beiden Tauschparteien einen Tauschnachteil erleidet, die andere hingegen dadurch einen Tauschvorteil erlangt.

Beispiel: Anton besitzt eine Zigarre, Bruno besitzt 5 €. A möchte diese Zigarre gegen 5 € mit Bruno tauschen. Bruno weiß, dass die Zigarre anderswo unter 6 € nicht zu bekommen ist und stimmt dem Tausch zu. Wie ersichtlich ist, hat Bruno einen Vorteil von 1 € aus dem Tausch geschlagen, während Anton (unwissentlich) einen Nachteil von 1 € erlitten hat.

Anders in diesem Fall: Anton möchte die Zigarre gegen 5 € mit Bruno tauschen. Er weiss, dass die Zigarre anderswo für 4 € zu bekommen ist. Bruno (weil er dies nicht weiß) stimmt dem Tausch zu und erleidet einen Tauschnachteil von 1 €, während Anton einen Tauschvorteil von 1 € hat.

Das Wesen des Äquivalenztausches kann also folgendermaßen beschrieben werden: "Man kann bei einem Tausch nur Gewinn machen, wenn der andere dabei Verlust macht."

Würde Anton im ersten Fall nach dem Tausch erfahren, dass er die Zigarre auch gegen 6 € hätte tauschen können, würde er zurücktauschen. Bruno hingegen würde nicht zurücktauschen wollen.

Der im Tausch Benachteiligte würde immer zurücktauschen wollen. Der Tausch würde nicht zustande kommen, wenn die eine Tauschpartei vorher wüsste, dass sie einen Nachteil haben wird. Aus diesem Grund funktioniert der Äquivalenztausch nur, wenn beide Tauschparteien davon ausgehen, einen Vorteil aus dem Tausch zu schlagen (und einer sich demnach irren muss).

Ein Beispiel für den Äquivalenztausch in der heutigen Gesellschaft ist das Prinzip der Versicherung. Mit Abschluss einer Versicherung geht der Versicherte davon aus, dass er einen Schaden haben wird, den die Versicherung ersetzen muss (Vorteil des Versicherten, Nachteil der Versicherung). Die Versicherung hingegen geht davon aus, dass der Versicherte keinen Schaden haben wird, dafür aber über die gesamte Laufzeit seine Beiträge zahlt (Vorteil der Versicherung, Nachteil des Versicherten).

Der Äquivalenztausch ist ein Tausch unter der Annahme, dass das zu tauschende Ding oder die zu tauschende Leistung einen objektiven Wert habe. Diese Annahme wird unter anderem von Karl Marx vertreten. "Neuere" (nach 1870) aufgekommene Theorien (siehe: Hermann Heinrich Gossen, Carl Menger, Friedrich von Wieser, Jevons, Walras) gehen jedoch davon aus, dass der Wert eines Dinges oder einer Leistung eine rein subjektive Größe und somit nicht objektiv messbar sei. Der Vorgang des Tausches kann auch unter diesem Aspekt betrachtet werden: siehe: Ökonomischer Tausch.

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